Hatto I, * 850 + 913

ab 888 Abt des Klosters Reicheneau

ab 891 Erzbischof von Mainz

um ihn rankt sich die Sage vom Mäuseturm zu Bingen.

schau hier hin

Liebe Schüler der 6b am Faust-Gymnasium und andere User, die sich für eine gründliche Internet-Recherche interessieren,

bei der Internetrecherche braucht ihr aus einem gewissen Vorwissen zunächst geeignete Suchbegriffe. Über die Sage, die ihr im Projekt Gutenberg gefunden habt, seid ihr vorinformiert.

Nehmt also Begriffe, die auf den wahren historischen Kern der Sage verweisen.

Das sind:

  • Hatto
  • Erzbischof von Mainz
  • Bingen
  • Mäuseturm

zu den Recherche-Aufgaben

 

 

Mäuseturm

Wenn Ihr diese Suchbegriffe z.B. bei google eingebt, erhaltet ihr diese Ergebnisseite. Hier müsst ihr wissen, dass solche Suchergebnisse sich ständig ändern, je nach Zugriffen auf eine Seite wird sie höherrangig platziert von Google. Meine Nummerierung unten für das Google-Ergebnis stimmte schon am 10.5. in unserer Stunde nicht mehr! Da sah die Seite so aus.

Jetzt gilt es, gute (=seriöse) von schlechte Seiten zu unterscheiden.

Einen ersten Hinweis gibt uns die Adresse (= die URL), die Top-Level-Domain. Verlässlich sind wissenschaftliche Seiten, also Bibliotheken und Universitäten.

Die erste Seite

http://lang.swarthmore/dicto/maeuseturm2426_page.htm mit der Top-Level-Domain "edu" sagt uns, dass dieser Anbieter etwas mit "education" = Bildung zu tun hat. Wenn man sich den Anbieter genauer anschaut, sieht man, dass es sich um ein sehr ehrgeiziges "Tri-College Mellon Language Project" aus Amerika handelt. Dem können wir schon vertrauen!

Die zweite und neunte Seite bringt uns zu dem schon recherchierten Volltext der Sage.

Die 5. Adresse ( www.phil.uni-passau.de/passauer-regesten/register-f.htm ) bringt uns zur Uni Passau; es ist zwar nur ein Register, es sagt uns aber, dass es den Bischof Hatto wirklich gegeben hat.

Die 7. Adresse ist eine Touristenseite der Stadt Rüdesheim: www.ruedesheim.de/stadtteile/assmannshausen/sehenswert_maeuseturm.html

Wir können auch einfach einmal intuitiv nach der Stadt Bingen suchen: Sie wird wohl die Adresse www.bingen.de haben! Wie bei solchen Stadtseiten üblich, finden wir unter > "Tourist-Information" > "Sehenswürdigkeiten" allerdings wieder nur den Hinweis auf die Sage.

Jetzt werden die Infos schon dünn. Erst auf der 4. Google-Seite stoßen wir auf das Graf-Zeppelin-Gymnasium aus Friedrichshafen, wo ein Geschichtslehrer, dem wir auch vertrauen können, sehr gute und wichtige Infos bringt:

http://www.gzg.fn.bw.schule.de/lexikon/reichena/history.htm . Dort heißt es:

Hatto I. : Abt der Reichenau (888 - 913), Erzbischof von Mainz (891 - 913), Erzkanzler. Wohl der politisch bedeutsamste Reichenauer Abt. Im Gefolge Arnulfs von Kärnten, der sich vom Papst zum Kaiser krönen ließ, ging H. 895 nach Rom und erhielt dort von Papst Formosus die Georgsreliquie. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das der Anlaß zum Bau von St. Georg. Nach dem Tod Arnulfs, 899, war H. Vormund des sechsjährigen Thronfolgers Ludwig IV.. 911 krönte er Konrad I. zum König Ostfrankens, nachdem mit dem Tod Ludwigs die ostfränkische Karolingerlinie erloschen war. Endgültiger Zerfall des karolingischen Reiches. (Ein kurzes und informatives Kapitel dazu bietet Eduard Hlawitschka: Vom Frankenreich zur Formierung der europäischen Staaten und Völkergemeinschaft 840 - 1047 .)

Auf den folgende Seiten kommt nicht mehr viel Verwertbares. Vielleicht sollten wir die Suchbegriff mal verändern. Wenn wir "Bischof Hatto Mainz" eingeben, kommen wir endlich zur Wikipedia. Das ist ein offenes Lexikon, an dem jeder user mitarbeiten kann: Artikel verfassen, verbessern, erweitern. Dies ist Chance und Gefahr zugleich. Das Schöne ist, dass Fehler sehr schnell von einem Autor, der es besser weiß, korrigiert werden. Es ist ein wahrhaft demokratisches Lexikon - allerdings ohne Gewähr für die Wahrheit!

Aber die Wikipedia bietet uns unten gute "Weblinks" an. Da finden wir zum einen die ADB (= Allgemeine deutsche Biographie). Aus diesem wissenschaftlichen Werk sind 3 1/2 Seiten in alter Frakturschrift eingescannt, also leider nur im Grafik- nicht im Textformat. Auf dieser Seite haben wir nun verlässliche, sichere Informationen über Hatto - leider wegen der Frakturschrift schwer lesbar!

Der 2. Wikipedia-Weblink bringt uns zu dieser kurzen Information. Wer aber hat diese Seite geschrieben? Wenn wir alle Verzeicnnisse in der URL bis auf die Top-Level-Domain löschen kommen wir auf die Stamm-Seite: http://www.mittelalter-genealogie.de/, wo sich ein Herr Karl-Heinz Schreiber als Autor vorstellt. Es ist ein Privatmann, offensichtlich eine leidenschaftlicher Hobby-Historiker. Dass er als Privatmann schreibt, also keine wissenschaftliche Einrichtung wie z.B. eine Universität vertritt, sehen wir auch an seiner E-Mail. Alle Adressen von aol, t-online, gmx, web, yahoo usw. zeigen uns den privaten Charakter der Autoren. Wenn man die Texte solcher Autoren liest, entwickelt man ein Gefühl für die Ernsthaftigkeit.

Sind z. B. auffallend viele Rechtschreibfehler drin, sollte man skeptisch sein.

So, liebe 6b, diese Info-Seite habe ich euch jetzt - wie ihr an der Top-Level-Domain sehen könnt - auch als Privat-Mann angeboten. Sie ist schnell verfasst worden als Vorbereitung für die Vertretungsstunde am 10. Mai 2006. Es können hier also wirklich Rechtschreibfehler drin sein.

Am 11. Mai 2006 in 401 lernt ihr die Power-Internet-Recherche kennen!

Herzliche Grüße

euer Michael Seeger

© 2006 Michael Seeger, Faust-Gymnasium 79219 Staufen, Letzte Aktualisierung 14. 05. 2006