Uruguay 
Es ist nach über 10 Jahren eine Wiederkehr in dieses kleine sympathische Land. Und: Auch in dieser Dekade ist die Zeit stehen geblieben. Zwar ist der legendär bescheidene José Alberto Mujica nicht mehr Präsident, zwar sind Drogen hier inzwischen legalisiert und eine Ehe auch zu dritt möglich, so dass man Uruguay als eines der fortschrittlichsten Länder der Welt betrachten könnte. Dieser Eindruck aber trübt. Auch vom supermodernen Flughafen in Montevideo, wo im Vergleich zu Argentinien alles so wunderbar flutscht, darf man sich nicht blenden lassen. Nach schneller unkomplizierter Mietwagenübernahme bei SIXT ist man 40 Min. später in der Ciudad Vieja. Sie präsentiert sich wie damals völlig heruntergekommen. Déjà-vu!
Die Menschen aber sind der eigentliche Reiz dieses doch eher langweiligen Landes. Noch freundlicher als die Argentinier, aufgeschlossen, hilfsbereit ohne die allfällige Arroganz der Porteños.
In keiner einigen Situation haben wir uns betrogen, bedroht oder gefährdet gefühlt.
Was die Geldwirtschaft betrifft, sind die Verhältnisse noch mehr vorsintflutlich als in Argentinien. In der Hauptstadt sucht man lange nach einem Geldautomaten. In Punta del Diablo gar gibt es gar keinen; man verweist uns nach Chuy an der brasilianischen Grenze.
Wie vor hundet Jahren: Kolonialbau von damals, als man Uruguay die "Schweiz Südamerikas" nannte.
Da wir aufgrund des G-20-Gipfels in Buenos Aires (der gesamte Luftraum war für 2 Tage gesperrt!) ohnehin 2 Tage später als geplant ankamen, ging es nach einer Cena in der Parilla El Fogón gleich am nächsten Morgen weiter zu unserer Estancia.
Beim Bezahlen merken wir, wie viel teuerer Uruguay als Argentinien ist. Und, Überraschung: es gibt passablen uruguayischen Wein!
Das Hotel Viewport in der Calle Uruguay entspricht in vielem dem Gesamtbild der Stadt, wie sie sich uns darstellte. (DZ 60 USD)
Vom obersten Stock hat man tatsächlich einen Blick auf den Hafen.
Meine Bewertung vom 4.12.2018 bei Booking: 4,2. (Wenn man die Gästebewertung insgesamt liest, wird deutlich, wie unterschiedlich die Menschen sind.)
